JoVo - das "persönliche" Vokabelprogramm

  von Clara, Johannes und Matthias Nadenau

Idee

Das Vokabelprogramm JoVo entstand, weil wir ein Vokabelprogramm haben wollten, das unter DOS, Windows und Linux läuft und das nach dem Prinzip der Vokabelkarteikästen mit verschiedenen Fächern funktioniert.

Um die Programmierarbeit auf das notwendige Mass zu beschränken, ist JoVo ein reines Abfrageprogramm. Für das Eingeben der Vokabeln kann eine Textverarbeitung oder eine Tabellenkalkulation benutzt werden. Dazu wurde das von JoVo benutzte Dateiformat so einfach gestaltet, dass die Vokabel-Dateien ohne Probleme auch mit einem Editor (z.B. dem Windows-Standard-Editor Notepad) bearbeitet werden können.

JoVo ist eine Art elektronischer Karteikasten mit sechs Fächern. In den ersten fünf Fächer stehen Vokabeln, die zur Zeit noch gelernt werden. Im sechsten Fach stehen die Vokabeln, die als gelernt gelten. Wird eine Vokabel richtig genannt, wandert sie ein Fach weiter; bei einem Fehler wandert die Vokabel in den ersten Kasten zurück. JoVo bearbeitet ein Fach erst dann, wenn sich in ihm eine bestimmte Anzahl von Vokabeln angesammelt hat. Wie viele Vokabeln das jeweilige Fach enthalten muß, um abgefragt zu werden, wird über jovo.ini festgelegt. Unabhängig von einer bestehenden jovo.ini-Datei (die stets vorhanden sein muss) lässt sich JoVo auch direkt über die Kommandozeile steuern.

Bedienung

Um JoVo benutzen zu können, benötigt man drei Dateien: Am einfachsten ist es, alle genannten Dateien in einem Verzeichnis unterzubringen und JoVo auch aus diesem Verzeichnis zu starten. Unter Linux wird das im Normalfall das "home" des Benutzers sein. JoVo muss unter Linux von einer 80x25 großen Konsole (PC-Konsole) gestartet werden; eine VT-100-Konsole führt zu einem gestörten Bildschirmaufbau, der allerdings die Funktionalität nicht beeinflusst.

Vokabeldateien

Die Vokabeldateien von JoVo sind so aufgebaut, dass sie einfach mit jedem Texteditor erstellt werden können. Wichtig nur: JoVo benötigt unformatierte Textdateien im DOS- bzw. unter Linux im Linux-Format. Wird ein Windows-Editor benutzt, der eine unformatierte Windows-Text-Datei erzeugt, so werden die Umlaute von JoVo automatisch vom Windows-Format ins DOS-Format konvertiert. Formatierte Textdateien - z.B. im Staroffice-, Textmaker-, Word- oder PDF-Format - kann JoVo nicht verarbeiten.
Die meisten Windows-Editoren bzw. Textverarbeiten können aber problemlos unformatierte Text-Dateien erstellen, wenn dies beim Speichern angewählt wird.
Jede Vokabel steht in einer JoVo-Vokabeldatei in einer eigenen Zeile. Eine JoVo-Datei sieht z.B. so aus:

JoVo-Datei mit Englisch-Vokabeln normale Lexikon-Darstellung
Blume#flower#1#Pflanzen
Erdbeere#strawberry#1#Pflanzen
Baum#tree#1#Pflanzen
Hund#dog#2#Tiere
Katze#cat#1#Tiere
Blume - flower
Erdbeere - strawberry
Baum - tree
Hund - dog
Katze - cat

Französische Vokabeln mit JoVo

Die französischen Buchstaben é, è und ê, vor allem aber ç, ï und æ bereiten mit deutschen Computer-Tastaturen einige Schwierigkeiten. Unter JoVo ist dafür gesorgt, dass die Eingabe dieser Zeichen problemlos möglich ist. Man erhält:

çAlt-c 
ïAlt-i 
æAlt-a 
êAlt-1^e
éAlt-2´e
èAlt-3`e
ÊAlt-4^E
ÉAlt-5´E
ÈAlt-6`E
âAlt-7^a
áAlt-8´a
àAlt-9`a
ÂAlt-0^A
   
   

Dabei funktioniert meiner Erfahrung nach die Eingabe der Vokale mit Akzentzeichen (ê, é, è etc.) nach der Methode "zuerst Akzentzeichen dann Vokal" unter Linux nicht. Hier ist dann auf die Möglichkeit Alt-Ziffer zurückzugreifen.

jovo.ini

Das standardmäßige Verhalten des Programms JoVo wird in der Datei jovo.ini festgelegt. Zwar lassen sich viele Setzungen an der Kommandozeile überschreiben, eine sinnvolle Arbeit mit JoVo setzt aber sicher eine sorgfältig eingestellte jovo.ini voraus. Die Setzungen von jovo.ini lassen sich am besten am Beispiel erläutern:

Datei jovo.ini
Erläuterungen 
 Gast
 englisch.jov
 3
 40
 80
 120
 160
 10000
 80
Der Benutzer wird von JoVo als Gast angesprochen.
Die Vokabeln werden standardmäßig der Datei englisch.jov entnommen. Steht hier ein "*", so fragt JoVo selbst nach dem Dateinamen.
Um für die Bearbeitung infrage zu kommen, muß das erste Fach mindestens 3 Vokabeln,
das zweite Fach mindestens 40 Vokabeln,
das dritte Fach mindestens 80 Vokabeln,
das vierte Fach mindestens 120 Vokabeln,
und das fünfte Fach mindestens 160 Vokabeln enthalten.
Die Angabe für das sechste Fach ist fiktiv; der Eintrag sollte hier stets 10000 sein.
Der letzte Zahlenwert entscheidet darüber, ab welcher Prozentzahl richtiger Antworten der Benutzer im "grünen Bereich" ist. In unserem Beispiel beginnt also der "grüne Bereich" bei 80%.
Wird zur Bearbeitung der Dateien ein DOS-Editor benutzt, so sollte an die Datei jovo.ini eine weitere Zeile angefügt werden, bei der als erstes Zeichen ein 'd' (für DOS) steht.
Übrigens: JoVo wählt für die Bearbeitung das tiefste Fach aus, das im Hinblick auf die Zahl der darin enthaltenen Vokabeln für eine Bearbeitung infrage kommt.


Hier stand in der zweiten Zeile von jovo.ini ein "*".

Unterstützte Betriebssysteme

Die ursprüngliche Idee für JoVo war, ein Vokabelprogramm zu erstellen, das unter Linux läuft. Deshalb haben wir für die Entwicklung den Free-Pascal-Compiler verwendet. FreePascal ist für eine ganze Reihe von Betriebssystemen verfügbar, sodass es jetzt nicht nur eine Linux-Version, sondern auch eine Version für Win9x (läuft im DOS-Fenster) gibt. Ein Versuch zeigte, das der Quelltext von JoVo vollständig mit TurboPascal kompatibel ist. So lag es nahe, mit Hilfe von TurboPascal auch eine Jovo-Version für DOS zu erstellen. Diese 16bit-Version für DOS, die sich inzwischen in der Speicherverwaltung deutlich von den 32-bit Versionen unterscheidet, ist notfalls sogar auf einem 8088-PC (!) mit Diskettenlaufwerken einsatzfähig (,wenn die Vokabeldateien nicht zu groß sind).

Versionen

Steuerung über die Kommandozeile

Auch wenn die Datei jovo.ini immer vorhanden sein muß, lassen sich doch viele Setzungen von jovo.ini über die Kommandozeile umgehen. Wie das geht, zeigt die folgende Tabelle:
 
 
>jovo JoVo wird aufgerufen und durch die Setzungen in jovo.ini gesteuert.
>jovo vokabel2.txt JoVo bearbeitet die Vokabeldatei vokabel2.txt. Alle anderen Setzungen werden aus jovo.ini übernommen.
>jovo vokabel2.txt 4 JoVo bearbeitet das 4. Fach der Vokabeldatei vokabel2.txt. Die restlichen Setzungen werden aus jovo.ini übernommen.
>jovo vokabel2.txt= JoVo bearbeitet die Vokabeldatei vokabel2.txt. Alle anderen Setzungen werden aus jovo.ini übernommen. Veränderungen von vokabel2.txt werden bei der Beendigung des Programms aber nicht gespeichert. Diese durch das "=" gesteuerte Option ist vor allem dann nützlich, wenn neue Vokabeln gelernt werden.
>jovo vokabel2.txt= 3 JoVo bearbeitet das 3. Fach der Vokabeldatei vokabel2.txt. Alle anderen Setzungen werden aus jovo.ini übernommen. Veränderungen von vokabel2.txt werden bei der Beendigung des Programms aber nicht gespeichert.

Wichtige Hinweise

JoVo darf  kostenlos benutzt und weitergegeben werden; es muß aber stets das komplette Paket (s.o.) weitergegeben werden. Eine Veröffentlichung in welcher Form auch immer bedarf meiner Zustimmung.

Die Copyright-Inhaber stellen das Programm "wie es ist" kostenlos und ohne jede Gewährleistung zur Verfügung. Das volle Risiko hinsichtlich Funktion und Qualität liegt beim Benutzer. Insbesondere wird weder dafür, dass das Programm überhaupt etwas leistet, noch dafür, dass das Programm die Hardware oder andere Software nicht beschädigt, irgendeine Gewähr übernommen. Der Benutzer haftet auch für eventuell vom Programm verursachte Schäden. 
(Das gilt insbesondere auch für die dem Programm beigefügten Vokabeldateien.)

© für das gesamte Paket: Matthias Nadenau, 27. Mai 2005



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